Allgemeines

3. Allgemeines

3.1 Wie „funktionieren“ Erinnerungen?:

Die Erinnerung lässt sich in drei Phasen einteilen:
Phase 1:dem Erwerb der Erinnerung, wird etwas in das Gedächtnis aufgenommen, wobei das zu erinnernde speziell kodiert wird. Man kann sich dies vorstellen, wie das Abspeichern auf einer Festplatte eines Computers, wozu erst einmal das Speicherformat festgelegt werden muss, welche sich oft ja auch nach der Größe der Datei richtet.
Phase 2:ist das Abspeichern, bzw. die Merkphase/Aufbewahrung. Hierbei können Erinnerungen ihre Intensität verlieren, "weil das Unbewusste sie aus verschiedenen Gründen überarbeitet, ausschmückt, verändert oder transformiert".
Phase 3 kann die Erinnerung aufgerufen werden (die abgespeicherte Datei wird neu geöffnet). Hierbei können in der Zwischenzeit neu hinzugewonnene Informationen Einfluss auf die Erinnerung haben, indem sie sie "in ein anderes Licht rücken". Durch bestimmte Gegebenheiten können Erinnerungen verdrängt werden.

3.2 Zweifel an der Existenz dissoziativer Störungen:

Es gibt Unwissende aber auch Menschen, denen es von Nutzen ist, dissoziative Störungen – vor allem Amnesien – als nicht existent hinzustellen. Zu der letzteren Gruppe gehören vornehmlich Täter, die die Glaubhaftigkeit von Opfern öffentlich zur Frage stellen möchten, um sich selbst aus der Affäre zu ziehen. Die Existenz dissoziativer Störungen jedoch ist wissenschaftlich erwiesen und daher sollte der Patient mit dieser Symptomatik sich nicht von Laien in Frage stellen lassen. Die Behauptung, jeder Mensch könne sich an alle einschneidenden Erlebnisse erinnern, ist schlichtweg falsch. Auch Beispiele, wie Untersuchungen von Soldaten mit Nachkriegs-Traumata, die sich alle bewusst an das traumatische Erlebte erinnern können, sind kein Beweis dafür, dass es dissoziative Amnesien und andere dissoziative Störungen nicht gibt und berücksichtigen viele Faktoren, die oft für dissoziative Störungen ausschlaggebend sind, nicht.


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